22.09.13

30.4. Barcelona - Heimflug


Um 6:45 wird das Schiff freigegeben. Wir parken ganz vorne rückwärts, die Queen dahinter (also vor uns, im TV gesehen).
Ganz entgegen den Erwartungen ist das Windjammer nicht proppenvoll und chaotisch, sondern wir bekommen einen Tisch am Fenster und frühstücken ganz gemütlich und beobachten die Ankunft von der Silver Cloud und einer Fähre.
Eigentlich sollten wir um 7:50 in der Cleopatra erscheinen, wir kamen pünktlich um 8 Uhr dort hin, als grade die Nummern 16 und 17 (unsere) aufgerufen wurden. Brauchten nicht mal rein, sondern konnten gleich weiter laufen nach hinten auf Deck 4 und rausgehen. Beim Karte durchziehen wurde Axel darauf hingewiesen, dass er noch sein einbehaltenes Taschenmesser abholen soll. Das hätte er sonst vergessen. Auf die Koffer mussten wir nur einen Moment warten. Es sind 4 Kofferbänder in Betrieb. Der neue Koffer hat an der Rolle einen Knick, ist eingedellt, geht aber wieder auszubeulen. Nächstes Mal voll stopfen!
Draußen steht der öffentliche Bus; aber auch ein Gepäckservice. Mal rechnen: Taxi zum Bahnhof würde ca. 20,- kosten, Gepäckfächer ca. 10-15,- für alles, dazu Metrokarte. Mit öffentlichem Bus wären es nur 5,- plus Gepäckfächer plus Metro, das mit den Koffern...- dazu haben wir irgendwie keine Lust. Die Zeit gar nicht mitgerechnet.
Der Gepäckservice will 9,90 pro Koffer und nimmt unsere beiden Rucksäcke als eins, also 30,- (plus 5,- Bus, plus Metro) Abholung um 14 Uhr am Airport vor einem bestimmten Eingang. Der Unterschied ist gar nicht so groß, aber wir sind erleichtert und nur mit einer Handtasche und einem Foto unterwegs. Mal sehen, ob wir alles wieder kriegen, der rote Rucksack hing schon so schief auf dem Colli...
Der Bus fährt uns bis direkt vor den Columbus, nicht wie der Shuttle von RCI bis zu den Metallbögen kurz vorher (letztes Jahr).
Es sind nur 13°! Vor dem Terminal schien die Sonne hin und es war sehr warm, deshalb haben wir die Jacken in den Koffer gepackt. War nicht so gut...
Bei der U-Bahn Drassanes haben wir die Karte von letztem Jahr mal probiert, aber die gilt nicht mehr. Ich vermute, es steht unten was von 2 oder 3 Monaten drauf. Also eine neue ziehen, 10er kostet zur Zeit 9,25 €, das System ist wirklich einfach. Und die Beschilderung in Barcelona ist vorbildlich!
Wir fahren zur Sagrada Familia, wo wir um 9:10 schon ankommen. Die Schlange geht halb rum, ist am Gruppeneingang. Aber nach einer halben Stunde langsam aber stetig sind wir auch auf der anderen Seite angekommen, fast tiefgekühlt. Drinnen wurde es nicht besser, es zieht. Eintritt 13,- pP, die Aufzüge sind außer Betrieb und die Treppen zu, leider.


Danach haben wir uns gegenüber in den Mägges gesetzt und bei Kaffee und Sonne am Fenster aufgewärmt, bequemer Sessel mit Blick auf die Kirche und die Schlange drumherum. Was machen wir jetzt noch? Wir sind mal zum Plaza Catalunya gefahren und einfach da ein bisschen rumspaziert, dabei immer die Tasche gut unter den Arm geklemmt und misstrauisch meine Umgebung im Auge behalten.... (Gedenkminute für einen bestimmten geklauten Rucksack).
Der Flughafenbus ist uninteressant, wir können ja mit den Metrotickets mit dem Zug hinfahren. Die beste Verbindung ist mit dem Zug nach Sants, dort umsteigen in den R2 Nord nach Aeroporto.
Das machen wir dann auch, haben allerdings in Sants etwas Aufenthalt mit Blick auf den Mägges, bei dem die Gepäckaufbewahrung ist. Das wäre wirklich umständlich gewesen.
Wir sind nicht raus (die Tickets gelten eine bestimmte Zeit, in der kann man umsteigen, sooft man will, solange man nicht durch das Drehkreuz nach draußen geht). Axel hat die Arbeit informiert, dass er wegen Beerdigung die nächsten beiden Arbeitstage nicht kommt.
Es hat schon wieder alles gepasst – Zug kam an am Terminal 2, drei Busse standen bereit, um die Leute zu T 1 zu transportieren. Das dauerte ca. 15 Minuten, die liegen weit auseinander. Ein Riesen-Terminal! Zuerst noch die Handtasche in den Rucksack gepackt, dann angestellt für die Gepäckabgabe. Lutz und Hanne getroffen, sie fliegen aber erst um 7 Uhr. Manni und Etti sind für Easyjet in Terminal 2, die treffen wir nicht mehr.
Der Flughafen ist sehr ruhig! Um halb 3 waren wir das Gepäck los, 20,1 kg pro Koffer!!!. Ab morgen gilt sowieso die 23 kg Grenze, da braucht man nicht mehr zu knausern.
Noch mal runter in die Ankunftshalle was essen, dann zum SicherheitsCheck, boah, dahinter kann man sich aufhalten! Wir haben aber keine Zeit mehr, auf dem Ticket steht 15:10 boarding. Wir sind genau pünktlich, aber ein Flieger steht da noch nicht. 

Das boarding wird 2x verschoben, um zehn vor geht es los. Warten, in den Bus einsteigen, warten, hinfahren, warten im Bus, Flieger ist immer noch nicht fertig, dann einsteigen, umständliche Leute beobachten, auf den Flug gefreut.
Abflug war ca. eine halbe Stunde zu spät, weil die Abfertigung nicht so funktioniert hat, wie sie sollte, der Pilot klang etwas sauer, aber trotzdem werden wir pünktlich ankommen, Flugzeit nur 1:35 h.
Man startet nach Süden und alle müssen sofort nach links aufs Meer abdrehen. Axel schläft schon, bevor die Räder vom Boden abgehoben haben. 


Ist es möglich, dass man vom Flugzeug aus nach der Wende bis nach Mallorca gucken kann? Da war Land am Horizont und sonst ist da keine Insel.
Erst sah man nur Meer, dann nur noch Wolken. Das Essen kam bald. Im TV lief eine amerikan. Serie (guck ich nicht), ein bisschen Zeitung gelesen, mal Berge im Wolkenloch gesehen, mal ein See, dann kam schon die Ansage, dass wir im Landeanflug auf Stuttgart sind. Das ging schnell!!! Wieder ein See weiter hinten, und mal eine schöne Autobahn-Brücke.


Um 18:15 waren wir schon fertig und standen mit unseren Koffern im Flughafen.

Von BCN nach Stuttgart dauert 1,5 Std. Aber von Stuttgart bis heim noch mal knapp 5 !! Unser Zug geht erst um 8, bzw. um halb 9 ab Hbf. Früher fahren ist finanziell Käse.
Zuerst draußen frische Luft schnappen. Da ist es wärmer als morgens in Barcelona. Frische Luft klappt nicht so – mehr oder weniger, wir sind in einer Raucherecke, viele Kippen auf der Erde. Dann eine Runde durch den Flughafen, ist neu und leer. Runter zur S-Bahn, wir fahren einfach früher, im Hbf ist sicher mehr los. Ich könnte lesen, aber Axel wäre es langweilig. Wartezeit, bis Bahn kommt. Sie fährt 35 min bis Hbf. In der S-Bahn sagte Axel plötzlich: guck mal, da sind Chinesinnen vom Schiff. Sie sahen genauso aus...
Es ist grün in Deutschland!!!
Am Bahnhof raus, wir haben inzwischen leichten Hunger. Brötchen auf der Straße, was für ein Gegensatz zum gestrigen Abendessen. Innerhalb fünf Minuten tauchten zwei Bettler auf.
Danach haben wir die Koffer mal die Königstr. hoch gezogen. Der Schlossplatz ist schön, rundherum mit blühenden Kastanien. Es sind noch viele Leute unterwegs an diesem Sommerabend.
Aber alles ist so dreckig im Vergleich zu den span. Städten! Igitt. Dort wird frühmorgens alles abgespritzt und die Kehrmaschinen fahren durch. Haben wir hier nur die falsche Tageszeit erwischt? Oder hat es lange nicht mehr richtig geregnet?
Noch ein bisschen rumsitzen und Leute gucken und Zeit haben. Springerstiefel, Irokesen, Punker mit Bierflaschen. Einen Polizisten sieht man mal am Bahnhof.
Selbst auf dem Bahnsteig ist es nur dreckig. Als Ausländer würde ich mich hier nicht wohlfühlen.
Aber es gibt Anschlussdurchsagen für jeden Zug. Das ist doch mal was Positives.
Der Zug war fast leer, wir haben uns mal ein Abteil ausgesucht. Schon lange nicht mehr richtig Zug gefahren. Doch, im Januar...
Axel möchte das Licht ausmachen, dass man draußen mehr sieht. Hm, die Aussicht besteht größtenteils aus Lichtern im Tunnel. Man sieht sonst nichts außer Büschen. Erst vor Mannheim kommt mit dem Güterbahnhof mal was anderes.
Umsteigen in einen kleineren Zug, noch mal umsteigen in einen noch kleineren Zug, diesmal ist die Treppe so hoch, dass ich den Koffer nicht hoch kriege. Am Schluss sind wir noch 4 Leute im Zug. Und „unser“ Bahnhof ist auch versifft, bäh. Die Kinder erklärten uns, dass man in dem Bahnhof ja auch nicht durch die Unterführung geht, weil sie so dreckig ist. Lieber oben über die Gleise....
Der Abholer ist da, weil er Papas Auto zurückbringt, vor 11 daheim gewesen. Die Blumen leben noch!!! (Zum Glück war es hier nicht heiß, sondern meistens regnerisch).

Nachtrag:
Die Reise war toll. Und wenn man den Preis bedenkt: supertoll. Es gab Kleinigkeiten, aber es gab keine Gründe, sich darüber zu beschweren, weil es nicht gestört hat. Wenn man so liest, was auf anderen Schiffen so alles kaputt geht und nicht funktioniert – wir waren auf dem Baustellenschiff, aber es ist wenig aufgefallen.

Im Mai braucht man nicht in Urlaub zu fahren. Da ist es in Deutschland am Schönsten! Gelb, grün, frisch... Wir leben in einem schönen, abwechslungsreichen Land!


29.4. Valencia Tag 16, letzter Tag :-(

Als ich zum ersten Mal rausgucke, ist der Horizont rot. Wow, das gibt ein Sonnenaufgang! Also noch eine halbe Std. ausruhen, die ersten Fotos hinter der Scheibe, dann bewaffnet vorsichtig nach draußen schleichen, weil das Schiff etwas dreht. Axel schläft fest. Sonnenaufgang gefilmt und fotografiert. Yeah! Guter Beginn für einen Tag.

Mann, ist das ein riesen Hafen! Zuerst dachte ich, wir drehen und fahren rückwärts rein, wo schon Fähren und eine Silver-xy liegen, aber wir parken gleich draußen neben einem großen Parkplatz. Es ist das Ford-Terminal, sie haben hier eine Fabrik.


16°, tolles Wetter, partly cloudy angekündigt. Kaffee geholt, Rest eingetippt im Bett mit Blick nach draußen auf Hafensilhouette mit 7 Frachtschiffen und Kränen. An den Farben kann man sich nicht satt sehen, die Sonne steht noch tief.
Der Kapitän macht eine schöne Ansage: Wir sollen um 4:30 zurück sein. Falls man sich verspätet, soll man doch seinen Foto dabei haben, dann kann man das schöne Schiff im Ganzen fotografieren....
Wir liegen jwd, hier muss es einen Shuttle geben.
Die Adventure ist erst für heute Mittag angekündigt, sie fährt sicher an unserem Balkon vorbei. Da sind wir vermutlich nicht da....
Halb 9 zum Frühstück, eine Stunde später raus. Diese Idee hatten leider viele. Es gibt natürlich einen Shuttlebus, der ist sogar kostenlos, aber es ist keiner da und die Schlange wird schon in zweiter Reihe aufgestellt, weil es so viele sind. Only 15 Minutes... spanische Minuten, meinte jemand.
Das Paar hinter uns überlegte, ob sie ein Taxi nehmen, da haben wir uns einfach angeschlossen. Soll 10,- kosten, am Ende sind es 16,- und er bekommt 20,-, das war ok für 4 Leute.


Unser Vorhaben war das Aquarium, das größte Europas, ich wäre gerne um 10 Uhr vor der Tür gewesen. Da es nah am Hafen liegt, habe ich mir über die restliche Stadt überhaupt keine Gedanken gemacht und noch nicht mal einen Plan angeguckt (völlig untypisch für mich). Stadtmitte konnte ja prinzipiell nicht so falsch sein, und wir hatten uns ja einfach angehängt. Der Fahrer sagte, das Aquarium wäre ca. 5 Min. weit weg. Vermutlich meinte er Autominuten. Die Angabe der Richtung stimmte jedenfalls. Auf diesem Weg (von Placa Reina durch die Str. La Paz) kamen uns Leute aus dem Shuttlebus entgegen, so dass wir erfuhren, von wo aus er zurückfährt, und eine Tourist Info war gleich da für einen Stadtplan. Da fehlte allerdings ein Stück zwischen der Vorder- und der Rückseite...
Die Shuttlefahrer waren total uninformiert, mehrere fragten mich, wo ich den Plan her hätte.
Wir sind schön spazieren gegangen, das Wetter war absolut top, zum ehemaligen Fluss, der nach einer heftigen Überschwemmung in 1957 in den 60er Jahren zur Grünanlage mit Sportmöglichkeiten umfunktioniert wurde.
Daran entlang, mitten drin weiter, unter mindestens drei Brücken durch, von weitem sahen wir dieses Gebilde, das man von überall her sehen kann. Aus der Nähe sieht es noch toller und moderner aus! Leider stand da aber Museum of Arts dran. Hm, das war es noch nicht. Aber es war ein wunderbar blauer Himmel, angehende 20° und die Spanier auch langsam erwacht und unterwegs. 



Es folgten die weiteren Gebäude des Komplexes, der sich „Stadt der Kunst und der Wissenschaft“ nennt, man kam sich vor wie in einer Weltraumstadt. Bloß die kleinen schnellen Fliegerchen fehlten. Das Aquarium rückte zwar näher, aber im Gefühl schon in weite Ferne...


Ab dem zweiten Gebäude waren Hinweisschilder mit Minutenangaben, wie lange man noch bis dorthin braucht. Eine tolle Brücke, die Agora (Versammlungshalle), und Massen von Spaniern, die in die gleiche Richtung liefen. Inzwischen war schon halb 12. Was ich vermutet hatte: Am Aquarim L’Oceanografic gab es ewig lange Schlangen am Kassenhäuschen und am Eingangstor. Nee, kannste vergessen. Wir müssen noch mal hier her. Aber der Spaziergang war trotzdem schön und brachte sicher viele super Fotos ein. Der Fotograf war jedenfalls begeistert.

 

 
Es gab ursprünglich keinen Plan B, aber der war sofort da, als wir einen Hoppelbus vorbeifahren sahen. Erst noch ein Klo suchen, was nicht innen drin ist... eine spanische Wachfrau wies mir freundlich den Weg in die Tiefgarage bei Parkplatz E. Aber auch wieder nur auf Spanisch, obwohl sie sicher noch keine 30 war. Lernt man in Spanien keine Fremdsprache?
Wir fanden die Haltestelle für den Bus ein paar Meter weiter; bei so einer Attraktion muss es ja eine geben. Und beschlossen zu warten, weil der nächste erst in einer halben Stunde angekündigt war. Das war eine gute Idee, denn die nächste Haltestelle hätten wir zu Fuß nicht erreicht, und es dauerte nicht mal eine Banane lang, bis der nächste kam. Dann bekamen wir auch noch oben einen Platz, weil jemand ausstieg. Klasse Timing! 




Wir fuhren die halbe blaue Linie mit richtig guter deutscher Erklärung bis zum Reina-Platz, dem Anfang. Menschenmassen!!! Kaum ein Durchkommen. Einmal um den Block rum kamen wir doch zum Mägges wegen Internet. Für die Toilette steht ein Code auf dem Kassenbon. Gegessen, Computer ausgepackt und online bei Airberlin eingecheckt, Sitzplätze reserviert (dummerweise für BCN auf der falschen Seite), kann aber nicht drucken, wie geht das morgen?
Dann sind wir zum Bus, um die rote Runde zu fahren. Es war auch schon halb 2. Wieder mal kam der Bus genau für uns wie bestellt und es war noch keine Schlange!
Inzwischen knallte die Sonne ganz ordentlich. Als wir hier den deutschen Kanal einstellten, stimmte gar nix. Das war genau die Hälfte der Tour weiter. Auf englisch stimmte es, ich schaltete um, Axel zog den Stecker. 



Um 3 waren wir zurück und mein Mann hatte Heimweh. Er wäre am liebsten sofort mit dem Taxi zum Schiff. Ich habe aber den Shuttlebus vorgeschlagen, wir wissen ja, wo und es ist noch 1,5 Std. Zeit! (Wir sollten spätestens um halb 5 zurück sein!). Aber das Pferd zog zum Stall, dass ich kaum hinterher kam. Als wir den Platz erreichten, uns an die Schlange dort anstellten, er vier RCI-Angestellte sah, inkl. 3 und 4-Streifige aus dem Hotelmanagement, war er beruhigt. Der Bus kam rel. schnell.
Wo ist die Adventure? Die muss doch irgendwo sein? Gefunden hinter einem Containerschiff, als wir an der Voyager ankamen. Die hatten es wohl näher als wir.
Was essen, ausruhen (Axel), aufräumen (ich), packen mit der Abfahrt dazwischen. Die war aber unspektakulär, wir parkten ja schon in Fahrtrichtung. 


Als der erste Koffer nach Gefühl gefüllt war, staunten wir: 20,1 kg. Prima.
Der andere ist schon kurz davor und wir haben noch ca. 3 kg an Kleidung einzupacken. Allerdings hat Axel sich hier im Urlaub von einigen Kleidungsstücken getrennt und weggeworfen, 1 Jeans, Unterhemden, Hemden, das waren auch ein paar nützliche Kilo.
Und obwohl nur wenig zugelassen war, hatte ich doch mehr dabei als benutzt. Was bei Cunard semi ist, ist hier formal, da war das Abendkleid überflüssig, das Kostüm mit 2 Blusen hätte auch gereicht.
Kurze Pause zum Aufschreiben, fertigmachen, Gutscheine eintüten, Fragebogen ausfüllen, essen gehen.
Ich habe einfach bei Claudia an der Mytime-Anmeldung gefragt: Die Gutscheine, die man den einzelnen Kellnern in die Hand drückt, werden gleichmäßig auf alle verteilt. Da kriegt nicht einer mehr und einer weniger. Wie der nette junge Mann hieß, der an der Anmeldung die langen Schlangen vom Anfang in den Griff bekam, weiß ich leider nicht.
Und wer der Headwaiter ist (der ja auch ein Stückchen von unserem Trinkgeld abkriegt), wurde mir erst bei diesem letzten Essen bewusst.

Show: ein BMX-Akrobat, Rob Alton.
Ein Stück vom Film, der während der Cruise gedreht wurde, wurde gezeigt. Die Crew wurde beklatscht.
Noch ein Bier im Pub. Es wurde immer lauter, dann waren die besonderen Biere für Axel leer. Ich hatte nur noch Lust auf antialkoholisch.
Koffer fertig gepackt – der Hammer: er hat auch 20 kg! (Da hatten wir ja schon mal 30 drin...). Dazu noch 2 Rucksäcke, die bis zum Rand voll sind.
Auf der TV Route sieht man, dass wir um 11 schon die halbe Strecke geschafft haben. Der Fernseher geht übrigens nur unsicher durch den Satellit. Oft kleine Ausfälle.
 

Noch ein paar Anmerkungen:
In der Bücherei gab es ein Regal für deutsche Bücher – das war leer. Habe es nicht gebraucht, habe 3 Magazine und 1,5 Bücher geschafft und das eine dort ausgesetzt. Das war gleich verschwunden.
Wir haben es nicht geschafft, im Johnny Rockets zu essen! Unglaublich. Aber mittags passte nicht viel rein, noch dazu, wo ständig eine Stunde geklaut wurde, und auf das leckere gemütliche Abendessen wollten wir deswegen nicht verzichten. Nächstes Mal...


28.4. Cartagena, Tag 15


Gestern hat der Boss gesagt, er macht um 8 fest. Das stimmt tatsächlich. Interessante Einfahrt. Was für eine schöne Einrichtung so ein Balkon doch ist! Nicht vor dem Duschen erst mal Anziehen und hochfahren (wobei die frische Luft und Bewegung nicht zu verachten wäre), sondern im Schlafanzug raus, und mit Schuhen, der Balkonbelag ist morgens patschnass.

Als wir fürs Frühstück ins Windjammer kamen, sahen wir von weitem ein Schiff kommen. Es ist aber außer uns gar keins gemeldet. Zu spät habe ich beschlossen, doch den Foto zu holen. Es war die Oceana von P&O.
Die Crew übt mal wieder, zweites Mal während der Reise.
Cartagena ist the biggest naval port of Spain, also der größte Marinehafen. Momentan sind 16° und 50% Regenwahrscheinlichkeit. Ich nehme mal den Schirm mit, denn wenn man ihn dabei hat, braucht man ihn ja normalerweise nicht.

Alles ist nahe beieinander. Wir bummeln durch die Fußgängerzone bis zum Ende, gucken rechts und links rein, Schuhgeschäfte ohne Ende, biegen rechts ab, landen beim Park Molinete, der ein Archäologiepark sein soll. Alles ist neu angelegt. Man sieht ausgegrabene Mauern, unten eine Grabungsstelle mit riesigem Zeltdach. Außerdem hat man einen guten Rundblick über die Stadt. Hinter der Burg sieht man unser Schiff rausgucken, man hört sogar das Dingdingdingding vom Gong und dass jemand eine Durchsage macht! Unser Weg führt weiter mit Stadtplan in der Hand durch die Straße, wo der Aufzug zur Burg hoch ist. Warum denn unbequem kraxeln, wenn man bequem schweben kann?


Unterwegs kam von einem Balkon ziemlicher Krach, ich dachte, jemand hat so eine Vogelpfeife. Als dann aber die Melodie von Happy Birthday zu uns schallte, guckten wir mal genauer: da saß ein Nymphensittich im Käfig und beschallte die Umgebung. Klasse, der Kerl.
Das Städtchen hat alles: altes Gemäuer, schön zurechtgemacht oder auch einfach nur so gelassen, schön zurechtgemachte Fußgängerzone und andere Straßen, aber direkt dahinter öde Gassen und halb zerfallene Gebäude, wofür kein Geld mehr da ist. Nur um die Ecke.
Am Aufzug zur Burg standen wir einige Minuten bzw. 3 Fahrten lang an, dann durften wir für 8,50 hoch - inkl. Eintritt ins Castle für 2 Personen. Aufzug alleine kostet 2,-. Drumherum laufen wäre auch nicht weit gewesen.
Eigentlich war ich auf der Suche nach einer Toilette.... In einer Burg gibt es so was doch normalerweise... Denkste. Pfeil nach unten. Ok, geht noch, jetzt sind wir schon mal hier oben. Man kann ohne Eintritt schon ziemlich hoch und die Aussicht genießen. Die Burg selbst hat audiovisuelle Erklärungen, z.T. Filme auf Spanisch mit engl. Untertiteln; eine geschichtliche Entwicklung ist nur mit Zahlen und Bildern dargestellt. Wie die Museen in England. Oben liefen Pfauen herum, die offensichtlich dort wohnen. Die Aussicht war klasse, und es war ordentlich warm.
Aber da war doch noch was Dringendes... Kurz gesagt: wir fanden auf dem Weg nach unten ein nicht verschlossenes Häuschen mit dem Zeichen für Behinderte. Ich war aber nicht die Einzige, die auf die Idee kam. Jeder wunderte sich, dass es in einer Burg keine restrooms gibt, und dann nur so ein Ding an einer Ecke. Als wir ein paar Meter weiter gegangen waren, entdeckten wir ein kleines Männlein-/Weiblein-Schild bei dem Veranstaltungs-Halbrund, wo die Bühne mit den Sitzen ist. Also, da müsst ihr suchen, und am besten, bevor ihr hoch geht.
Gleich daneben ist das römische Theater, das man von oben schon prima „besichtigen“ konnte, und von hier, direkt an der Mauer auch. Von oben gibt es aber keinen Eingang. Also drumherum durch ein paar Gässchen, wo auch wieder der Zerfall zu sehen war.
Der Hunger regte sich ganz leicht, an einer Ecke stand eine blonde Spanierin in rotem Kleid und machte Werbung für einen Fast-Stehimbiss. Ein Toast mit gutem span. Schinken und ein Bier für 2,50. Axel: „Da gehen wir rein!“ Das taten wir und es schmeckte prima.
Danach waren wir auch gleich wieder im Gewühl und bei der City Hall. Axel ist oben auf dem Berg die Sonnenbrille kaputt gegangen, er suchte jetzt nach einer neuen. In einem total vollen Laden sah er einen Ständer und ging rein – das war ein Laden, wo es alles für 2,- gab. Wühltischatmosphäre, alles voll, aber ich fand trotzdem gleich neben den Sonnenbrillen eine Kette. Schon wieder Gewicht...
Man trifft immer die Bekannten vom Schiff.


Es wurde über den Hügeln immer grauer und ich wollte jetzt zurück. Eigentlich wollte Axel noch die SeaDream aus der Nähe fotografieren, die vor unserem Schiffchen irgendwann angelegt hatte, aber es fing an zu tröpfeln und alle gingen schneller. Wir hatten noch keine lange Schlange am Schiff, kurze Zeit später war es viel mehr. Es blieb ein leichter Regen, kein span. Wolkenbruch. Und kühler war es auch.
Heute Morgen gab es draußen bei den Stadtplänen auch ein kleines Fläschchen von einem Likör geschenkt, Licor 43. Nach dem Mittags-Schinkentoast haben wir mal eins vernichtet. Eins war noch im Rucksack. Keiner hat was gesagt. Auch bei zwei Stück hat kein Sicherheitsbeamter was gesagt. Aber hinter dem Durchleuchtband stand eine Kiste mit beschlagnahmten – im Vierer- oder Sechserpack zusammengebunden.
Das Zeug ist süß, kann man gut mixen und hat 31% !
Kaffee, Kleinigkeit essen, Pause zum Tippen. Wir fahren heute schon um 5, für 17:45 ist eine Parade angekündigt. Wenn er pünktlich ist, passt es.
(Übermorgen sitzen wir im Flieger. Blöder Gedanke!)
Die Löcher vom alten TV sind ausgebessert! Holzstückchen im Loch und die kleinen Löcher mit Holzkitt zugeschmiert.
Ich habe eine Belastung von 1,- $ in der Casinobar. Sehr seltsam, da wir weder ins Casino gehen, noch meine Karte benutzen, denn dann wird alles hin und her gebucht.
Ob der Kapitän heute Abend wieder von motion in the ocean erzählt? Ab und zu weht ein stärkeres Lüftchen. 47 mph wird auf dem Bildschirm angezeigt. Eigentlich müssten wir fahren...
Fünf Minuten später gibt der Kapitän bekannt, dass wir nicht fahren, er hat nicht genug Leistung, um in den engen Kurven aus dem Hafen raus gegen den Wind zu drücken.


Wir gehen am Cafe vorbei, mein Magen knurrt, und fahren dann mal ganz hoch. Natürlich kann man wieder nicht rein, Diamond-Verwöhnzeit. Ein paar Fenster zum Rausgucken bleiben in den Nachbarräumen aber noch übrig. Die Chapel hatten wir noch nicht fotografiert, bietet sich jetzt an. Eine wunderbare Toilette habe ich entdeckt – hatte noch nie auf einem Schiff ein Klo mit Fenster! Die neben dem Portofino. Wie schön, dass ich grade mal den Foto dabei hatte....


Auf der anderen Seite sehen wir, dass die Oceana rausgezogen wird, nach halb 6. Das ist natürlich wieder schönes Fern-Seh-Programm. Vier Schlepper sind neben dran. Spannend wird es draußen. Als sie alleine losfährt, fahren wir runter und sehen von ziemlich weit oben die letzten Minuten von der Parade mit bunten Figuren. Nee, das draußen war spannender, auch wenn es hier drin bunter ist.
Dann laufen wir wieder hoch und wundern uns, dass die Oceana immer noch da draußen vor der Hafeneinfahrt rumdümpelt. Kommt sie nicht weg? Nein, sie will gerne den Piloten loswerden und sucht grade eine Stelle, wo es möglichst wenig schaukelt. Die gibt es aber nicht. Nachdem wir ca. 15 Min mit Vollzoom der Filmkamera zugeguckt haben, 3 Versuche, das Bootchen schaukelt wie wild, schließt sich die Luke und die Oceana fährt ab. Das Pilotboot schaukelt noch eine Weile nebenher, da möchte ich nicht drin sitzen. Ob der Pilot runtergesprungen ist, wissen wir nicht. Wir tippen: Nein.
Auf dem Pooldeck sind die Gärtner am Werk, graben alle echten Pflanzen aus und ersetzen sie durch ein Brett, in das Plastikblumen gesteckt werden. Hä?? .... Hm. ??
Während der ersten Essenssitzung sind die Handwerker wieder im Flur unterwegs. Wieso?
(Wenn man so antizyklisch essen geht, verpasst man zwar die Angebote zwischen den Essenszeiten wie Quiz um 19:45 Uhr, aber man hat stellenweise ein leeres Schiff und bemerkt Dinge, die nur geschehen, weil die meisten Leute beim Essen oder in einer Show sind.


Kurz nach halb 7, ein Update vom Kapitän, verursachte einen Lacher. Der Wind hat abgeflaut (haben wir gemerkt), und er könnte auch auslaufen, aber er muss noch warten, denn der Pilot ist noch auf der Oceana. Wenn sie es geschafft haben, ihn von dem Schiff runter zu kriegen, dann kommt er hier an Bord und bringt uns raus. Es hat heute nur einer Dienst. Kurz danach noch die Ergänzung, dass wir in ca. 1 Std. auslaufen können, wieder grade wenn wir essen. Dann werde ich heute Abend wieder viel zwischen Etti und Andreas durchgucken.
Vor dem Essen haben wir noch bei den Beatles reingeguckt.
Die nennen sich Beatles – a Musical Celebration. Da wir auf der Queen im Januar bereits eine tolle Coverband gehört hatten, die wir sogar besser fanden, sind wir nach dem Essen für den zweiten Teil nicht wieder hin.
Gefahren sind wir tatsächlich kurz nach halb 8. Die SeaDream war schon weg. Es schaukelt nicht so arg, obwohl er in der Abfahrts-Ansage sogar zweimal seinen Lieblingsausdruck motion in the ocean benutzt hat. Muss man die Amerikaner auf ALLE Eventualitäten hinweisen? Normalerweise wäre das überhaupt keine Bemerkung wert gewesen, es schaukelt so gut wie NICHT.
Ausschiffung: Wir haben Nr. 17, es geht bis in die 30er. Tauschen tun sie überhaupt nicht, alles ist festgelegt (man kann’s ja mal versuchen...). Und eigentlich ist es nicht ganz so grausam, wir haben 7:50, letzte Möglichkeit ist um 8:30 Uhr. Wir wissen immer noch nicht, was wir machen. Aber keinen organisierten Ausflug.
Nach dem Essen und einem Bummel durch manche Läden haben wir uns in die Aquariumbar gesetzt. Dort spielten Rosario Strings, die beiden mit Gitarre und Geige. Die waren heute Abend etwas laut eingestellt.
Als wäre es ein ausgemachter Treffpunkt kamen die Berliner wieder vorbei für ihren letzten Whiskey, weil sie morgen in Valencia schon von Bord gehen. Sie fanden diese Reise wunderschön, obwohl sie normalerweise Azamara oder so ähnlich fahren. Es hat gestimmt. Wir waren der gleichen Meinung, dass wir hier für den Preis richtig viel Leistung bekommen haben. Wir haben uns noch schön unterhalten, bis wir um 11 kollektiv müde wurden.
Wir fahren nur 14 – 15 Knoten, trotz Verspätung. Er zuckelt so dahin, es ist nicht weit. Wind nur 7 mph um 23:30 Uhr.

27.4. Malaga, Tag 14


Um 7 Uhr geweckt von einem Dilüd dilüd dilüd... da fährt jemand rückwärts oder so was. Um 7:15 kam die Durchsage vom Kapitän, dass man das Schiff verlassen darf. Damit wurde Axel geweckt. Ich hatte zwar kurz vorher daran gedacht, dass ich den Lautsprecher nicht leiser gedreht hatte, war aber zu faul, aufzustehen...
Die Solstice parkte grade hinter uns fertig ein, eine Yacht liegt noch dahinter und weit weg kommt eine Fähre.
Viele Ausflügler laufen draußen vorbei, während ich vom Balkon im Schlafanzug die Solstice knipse.
Um 9 Uhr war oben beim Frühstück schon ziemlich leer, sogar mehrere Fensterplätze hinten frei. Wir guckten zu, wie auf der Solstice die Fenster der Brücke abgespritzt wurden, damit der Kapitän wieder freie Sicht hat. Als wir später weg gingen, war bei uns vorne jemand genauso aktiv.
Es ist ein Shuttle angekündigt, aber es wurde nichts gesagt, dass man Tickets kaufen müsste. Im Okt auf der Grandeur musste man dafür 10$ hinblättern, wenn man nicht laufen wollte. Aber man kann es laufen, kein Problem.
Es ist diesmal ein Shuttle von der Stadt, kostet 2,- einfach und 3,50 hin und zurück, den wir nicht nutzen.
Neben dem Schiff steht ein Laster mit einer großen weißen Kugel. Die wird heute neben der Skybar auf den vorbereiteten Ständer gehievt. Telefon für China?


Wir kamen erst nach 10 raus, haben gemütlich die Schiffe fotografiert, die Yacht ist abgesperrt. Aber dafür hatten wir ein informatives Gespräch mit einem Spanier, der noch Französisch konnte. Wir können beides fast nicht, aber wir verstanden uns! Na so was! Empfehlungen für unser Sightseeing, sein Papa war 20 Jahre in Stuttgart, als Gärtner. War lustig. Als ich dachte, er wollte sich als Führer einschmeicheln, verabschiedete er sich nett.
Vorne an der Kreuzung gingen wir zuerst nach rechts zur Stierkampfarena, einmal außen rum. An einem Ausgang stand was von Audoridades oder so ähnlich, was wir mal überlesen haben, können ja kein Spanisch, und da niemand im Weg war, sind wir einfach rein. Als wir uns nach einigen Fotos da wieder rausgeschlichen haben, saß ein Mädchen dort, da war klar, dass man eigentlich da nicht rein durfte. Macht nix. 


An der Kreuzung mit dem Brunnen und dem großen Garten haben wir eine Treppe entdeckt, die in die richtige Richtung führt, nämlich nach oben auf das Castillo Gibralfaro zu. Aber danach ging es erst richtig steil und sportlich weiter... das reichte eigentlich für heute zum Schwitzen.
Unterwegs und oben gibt es herrliche Aussichten auf die Stadt. 




Es gibt nur einen Eingang, Eintritt 2,20. Ganz oben halten alle Busse. Beim Rundgang Etti getroffen, wenn die Ziele die gleichen sind, passiert das immer wieder.

Als wir dort genug die Steine und die Aussicht bewundert haben (bei sommerlichen 25°, schätze ich), suchten wir nach einem alternativen Fußweg nach unten. Den gibt’s nicht. Die Straße entlang wäre unendlich weit gewesen. Axel suchte in seiner Karte im Iphone, womit man aber nicht sehr weit kommt, denn es springt immer kleiner oder größer oder woanders hin, ich guckte in der Zwischenzeit lieber auf den Plan am Eingang. Nix. Die Bushaltestelle für den Hoppelbus ist dort auch, oben stand 35 dran. Ich hatte wenig Hoffnung, dass das ein Linienbus sein könnte, dachte, es ist vielleicht die Haltestellennummer für den roten. Aber was entdeckt man, wenn man nicht grade auf sein Iphone starrt, sondern die Welt beobachtet? Einen Bus mit der Nr. 35! Hurra! Der kam wie gerufen! Da wieder runter laufen hätten meine Knie nicht geschafft. Stattdessen für 1,20 pro Person sitzen und gemütlich bis nach unten fast vor die Kathedrale gebracht werden. Super!
Vom Hafen aus gingen wir auf die Kathedrale zu und davor nach rechts. Das war irgendwie die Rückseite. Dort fanden wir ein kleines Lokal in Familienhand, nannte sich Cafe Bar Habana, Speisekarte und Preis gefiel uns. Die Speisekarte ist mit Fotos, sehr clever. In meiner Thunfischtortilla war ziemlich viel Atun drin. Nebenan fand Axel gleich einen Pin, bekam ihn für 1,-, weil es der letzte war.


Nachdem wir die Kirche weiter umkreist hatten, fanden wir den Eingang. Sie wollten 5,- und wir beschlossen, dass wir das für das nächste Mal aufheben. Da ist Januar und vielleicht (bzw. ziemlich sicher) nicht so schön warm wie heute, da planen wir das ein. Auch das Picasso Museum und die Thyssens. Und die Alcazaba.
Wir sind stattdessen kreuz und quer durch die Gassen gestromert, mehr oder weniger touristisch, es gab ein Eis mit unglaublich langer Waffel, „Blumenverkäuferinnen“, die aber in Axels Brusttasche nicht reinkamen, weil er sie zugeknöpft hatte, wir fanden eine Prachtstraße mit rotem Teppich auf den Fliesen, hier ist im Moment ein Filmfestival; vor einem Hotel stand eine Mädchenansammlung herum und wartete auf irgendjemand, der demnächst in einen BMW steigen sollte.
Im Park an der Straße entlang war es gleich einige Grad kühler als außerhalb. Langsam waren wir schon auf dem Rückweg; und es war Wahnsinns-Wetter.
Jetzt hatten auch die Shops offen (wenig los) und die Bars/Restaurants (viel los). Am Strand lagen ein paar junge Leutchen zum Bräunen herum. Der Strand ist aus zerkleinerten Muscheln, piekst leicht, Fußmassage, ist aber auch heiß. Ich musste die heißen Füße (prima Wanderschuhe!) mal ins Mittelmeer tauchen, weil ich das beim Golf von Mexiko nicht geschafft hatte. Das Mittelmeer ist aber kaaaalt, es waren höchstens 60 Sekunden. Dann im heißen „Sand“ wieder aufwärmen. Ca. 5 Uhr zurück gewesen.


Mal sehen, wann die Solstice fährt. Den Befestigungen nach zu urteilen nach uns.
Wir konnten auf Deck 4 mal ganz hinten herum laufen. Dort stehen leere Gitterboxen herum und meistens ist dort abgesperrt. Heute hatten sie einen Spalt freigeräumt, damit man die Solstice von dort fotografieren kann.
Punkt 6 bewegt sie sich. Fährt ganz langsam zur Seite, dann parkt sie aus dem Hafen rückwärts aus. Wunderbares Fernseh-Programm vom Balkon, nur etwas schattig, ergibt gefühlte 1000 Fotos. Die Yacht ist die Sea Dream, die gleich danach ablegt. Groß und klein im Größenvergleich.


Essen: etwas schleppend, die Kellner sind auch noch für die Softgetränke und Wein zuständig, der Getränkekellner nur für Bier und die anderen Sachen von der Bar. Der, den wir rumlaufen sehen, ist nur am Erzählen, schaffen tut er wenig, dafür rennt unser Zhenhua („SchengWa“) ständig. Manchmal sind sie auch beide weg. Brot gab’s heute erst mit der ersten Vorspeise auf Nachfrage.
Bei Manni soll alles hervorragend laufen. Uns stört nix !, es ist halt so, wir kriegen, was wir wollen, und die beiden sind nett. Aber hier könnten sich Leute beschweren.

Wir konnten nicht um 7 fahren, weil irgendwas nicht stimmte, der Kapitän wartete auf das Ok seiner Ingenieure. Und ein Containerschiff muss vorher ausparken, aber als das weg war, dauerte es immer noch, wir fuhren erst um 8, während unserem Essen, ebenfalls rückwärts ausgeparkt.
Show: Entertainer Gary Lovine. Er hat am Ende selbst gesagt, wenn er Geige dazugeschrieben hätte, wären vielleicht die Hälfte nicht gekommen. Aber es war nicht, wie man denkt. Er hat fast nur medleys gespielt, von bekannten Stücken die Hauptpassage, und das aneinandergereiht, kennt man alles. Nur mit Geige vorne ist etwas langweilig, er lief damit auch durchs Publikum bis hoch auf die Empore. Das Publikum tobte und war begeistert.
Müde bis zum Umfallen!

25. + 26.4. Zwei Seetage


Unangenehme Nacht, mit Problemchen im Bauch, heute gibt’s nur zu Essen, worauf ich Lust habe, nicht mehr. Und das ist nicht viel.
Kühler, regnerisch, aber manchmal auch trocken, Frischluftsucher sind trotzdem oben unterwegs.
Vorsichtiges Frühstück, dann getippt, - der Tag gestern war toll -, während Axel die Leute beobachtet, wie sie ihr Goldkärtchen spazieren tragen – Zitat.
Kapitän erzählte von 16° und Wind von hinten, deshalb schaukelts nicht so sehr. Nebenbei macht er noch Werbung für die Ausflüge und den Fotoshop. Jeden Tag hat er einen schlauen Spruch des Tages dabei.
Wir stellen mal wieder die Uhr vor. Und dann müssen wir entscheiden: Mittagschläfchen oder die kurze Show von den Singers and Dancers um 13:30? Besser beides nacheinander! Die Show ging 50 Min und war sehenswert. Jeder der Tänzer und Sänger hatte 1-2 eigene Auftritte. Da kommt jeder mal mehr zur Geltung als nur im Team. Das sind alles Gute!
Nach Mittagsruhe, die nötig war, musste ich noch was zu Essen suchen, bevor wir um halb 5 uns für die Eisshow anstellten. Es war gar nicht viel Andrang und im hinteren Teil waren sogar viele Plätze frei. Um drei Uhr müssen sich die Leute ohne Karte fast um die freien Plätze geprügelt haben, jetzt war es kein Problem. Wir saßen direkt vorne Mitte, das war mal was. Gut ist auch weiter oben für die Übersicht.
Neben mir saß ein Brasilianer mit wenig Englischkenntnissen, aber er verdeutlichte mir, dass er schon zum dritten Mal in der Show ist. Dann ist klar, dass manche keine Karte bekommen haben. Doch wieso sind dann so viele Plätze frei? Seltsam.
Ice Odyssey: 10 oder 11 Darsteller, 45 Min Dauer, klasse Erlebnis. Sie haben einen Gaststar aus Las Vegas, die auch mit Reifen jonglierte.
Und obwohl Bodenfrost war und ich trotz Socken kalte Füße hatte, saßen da Leute in kurzen Hosen und Flipflops. Brrrrr.


Wir schaukeln gemütlich von links nach rechts. Eben ließ sich sogar mal die Sonne blicken. Rechts ist Windschatten. Wir haben noch ein Stündchen Zeit bis formal, die ersten müssen jetzt schon essen. Mein Magen drückt immer noch.


Show ist heute Abend mal nicht um 7 und 9, sondern um 9 und 10:30, Jonathan Kane, soll der beste Elton John Double sein. - Stimmt, ziemlich echt!
Da wir wieder (wieder bei formal!) warten mussten, ca. 20 Min., und alles irgendwie gestresst und langsamer ging, kamen wir erst nach der Hälfte zur Show.
Zum Essen gab’s Hummerschwänze, unser Kellner lieferte auch 2, wenn man wollte. Er bestellt einfach 2 Essen und tut einen Schwanz auf das andere Essen und schickt den Rest in den Abfall. So geht’s. Ich war noch vorsichtig und hatte noch mal Lachs. Der war lecker.
Unsere Kellner sind Dexter aus Indonesien, der in Barcelona drei Monate Urlaub antritt, und Zhenhua, spricht man Schengwa. Das meistgehörte Wort beim Abendessen, "Schengwa?". Die beiden arbeiten auch erst seit der vorherigen Cruise zusammen. So ganz doll lief es oft nicht, aber beide waren klasse.

Nach der Show sind wir kurz in die Kabine, auf das Handy gucken. Vorher kam ein Anruf von daheim, wieso er nicht kommt, und Axel musste deutlich klarmachen, dass es nicht geht. Das beeinflusst natürlich alles, der Urlaub ist gelaufen. Er wünscht, dass die Reise bald vorbei ist.
Noch ein Bier; im Pub besetzten 2 Frauen einzeln die 2 letzten Tische, weil angeblich noch jemand kommt, deshalb gingen wir mal gegenüber zur Sportsbar, da ist immer Platz und Aussicht zur Promenade. Es ist schon interessant, was hier für Gestalten rumlaufen! Alle Vernünftigen sind anscheinend im Bett oder woanders.
Der Laden gegenüber hatte Personalverkauf. Mindestens 5 Kochmützen und andere gingen nach 10 Uhr shoppen. Die Shops schließen für Paxe immer um 10 Uhr.
Zum ersten Mal trinke ich einen halben Cocktail im Bett, weil Axel mit seinem Bier schnell fertig war und weg wollte.
Morgen ist das Programm nicht so doll. Vielleicht probiere ich schon mal das Packen. Wer weiß, vielleicht verlässt mich mein Mann in Malaga?

26.4. Tag 13 See
Lange Wellen, relativ glatt, kühl. Voraus ist sogar ein Loch in den Wolken.
Genau als wir zum Frühstück gingen, standen die Handwerker vor der Tür, um den TV zu tauschen; als wir zurückkamen, war schon alles fertig und sie waren schon viel weiter vorne.
Danach sind wir eine knappe Stunde rundgelaufen, diesmal mit Jacke und bei schöner Auf- und Ab-Bewegung. Auf einer Toilette auf Deck 12 stand die Brühe bis zum Rand. Habe nebenan im Spa Bescheid gegeben, damit sie Handwerker rufen, bevor es überläuft. Dort saßen 4 Mädchen und warteten auf Kundschaft.
Als ich 1,5 Std. später wieder hin bin, war noch nichts gemacht, ein Putzmädchen lief herum und sagte, sie wollte jemanden anrufen. So was stelle ich mir schneller gelöst vor, wenn es kurz vorm Überlaufen ist. Vielleicht war die nur zum Bewachen dort abgestellt, weil es noch nicht zu reparieren war? Geschafft hat sie nämlich nix.
Ich habe die Kamera geholt und bin hoch, um die schöne Bewegung zu filmen. Es schaukelt so gemütlich rauf und runter, erstaunlich, dass man nicht mehr davon im Schiff merkt. Weit weg war auch ein Schiff zu sehen, dass mit uns auf die Meerenge von Gibraltar zu fuhr.
Axel hatte in der Zwischenzeit wieder mal telefoniert und kam hoch und sagte, der Papa ist heute Nacht gestorben, alles ist in die Wege geleitet, Erleichterung auf allen Seiten, (so geht’s ja auch nicht weiter und es war nichts mehr zu machen), Beerdigung ist am Mittwoch. Jetzt ist der Druck weg.
Mit Etti und Andreas im Windschatten gesessen, während sie uns wieder eine Stunde klauten, das war aber die letzte. Jetzt sind wir in deutscher Zeit.
Um 2 sind wir mal zum Essen, dann wieder Telefonate, Schläfchen, der Rest des Urlaubs kann normal weitergehen.
Um 4 zum Kaffee. Wie die Babys, alle zwei Stunden Fütterung.
Heute wurden von vielen eine Gruppe Wale gesehen, mehrmals und auf beiden Seiten des Schiffs. Wir waren leider woanders.

Draußen war fast gar nichts los, nur ein paar Unentwegte gingen in Jacken spazieren. Wir saßen ganz windgeschützt und fast alleine hinter der Skybar, lesen, gucken. Sehr angenehm, Urlaubsfeeling.
Die Sonne kam sogar raus. Das tolle Schaukeln wurde etwas weniger, die langen Wellen niedriger. Links waren 4 Schiffe in Sichtweite, und wir meinten, dass ganz weit weg Land zu sehen ist. Als uns um 6 ein paar Regentropfen aus einer dicken Wolke vertrieben, sahen wir im TV, dass es wohl stimmte, wir waren schon neben Portugal.
Nach ein paar Telefonaten waren wir wieder essen. Heute wurden wir sogar vom Kellner schon erwartet, er hatte momentan nur 2 Kunden. Was für ein krasser Gegensatz zu gestern!
Vorher hatten wir uns den ersten Teil der Broadway Rhythm & Rhyme Show angesehen, hinterher die ganze von ganz oben, für die Fotos. Teile kamen uns bekannt vor.


Ein Bier in der Sportbar. Ist kühl und unbequem, aber ruhig. Die Sessel in den anderen Bars sind auf jeden Fall bequemer.
In der Kabine finden wir einen Zettel vor, dass bei uns heute Nacht von 12 –6 Uhr Klo und Wasser abgestellt sind. Na, dann sollten wir mal gut durchschlafen....
Ob das Klo auf Deck 12 inzwischen gemacht ist?
Man hört wenig aus anderen Kabinen, aber heute Abend höre ich nebenan ständig jemand husten.
Schlafen ging nicht so gut; man sollte nicht spät viel Kaffee trinken. Gibraltar: Einmal ist eine kleine Stadt weit weg, einmal eine größere dichter zu sehen.

24.4. Di, Tag 11, Ponta Delgada


6:30 In der Umgebung geht eine Balkontür auf und es graut, da muss ich doch mal rausgucken. Land in Sicht! Er hat sie gefunden! (Oder der Autopilot). Der Kapitän hat gestern gesagt, falls wir heute Morgen kein Land sehen, wäre etwas schief gelaufen, oder so ähnlich. Kleiner Schelm.
Nach dem Duschen sind wir schon dicht dran. Normalerweise würde ich jetzt hoch gehen und wir hätten Stress mit dem Frühstück (was an diesem Morgen chaotisch gewesen sein soll!), aber heute warte ich in der Kabine auf Frühstück und gucke bei kühler Temperatur, wie wir näher kommen und langsam in den Hafen eindrehen.
Bestellt hatten wir für den Zeitraum 7 – 7:30, um 7:15 lüdelt das Telefon und es wird angekündigt, dass es unterwegs ist. Kam noch vor halb. Das Rührei war kalt, aber alles andere war sehr gut, nichts vergessen, ein schöner Obstteller, alles da.
Ein sehr gemütlicher Tagesanfang. Um 8:30 konnten wir weg. 

Da wir ganz zentral lagen, war der Weg nicht so weit, unsere Autovermietung war leicht zu finden. Michael und Angelika waren grade in Bearbeitung, sonst war niemand da, keine Wartezeit. Alles ging ruckzuck und nett, ihr war bewusst, dass die Zeit der Kreuzfahrer knapp ist. Wir hatten den Allerkleinsten bestellt und haben upgegraded für 5,- auf einen Fiesta.


Die Insel Sao Miguel:
Erinnert mich an Irland. Grün, grün, grün, und jedes noch in fünf Schattierungen...., wir haben Frühling und es blüht in rosa, rot und weiß, auch Strelizien, die Flamingoblumen, stehen überall herum. Und Kühe, aber keine Schafe. Es sind Traktoren unterwegs, Unimogs, Grasmäher und Grastransporte.

Wir fuhren am Flughafen vorbei Richtung Sete Cidades, bis zum Aussichtspunkt an den beiden Seen, den grünen und den blauen. Stimmt tatsächlich. Es war leicht bewölkt, die Wolken kamen vom Meer und zogen hoch, und verzogen sich dann auch. Wunderbare Aussichten. Und wieder grüns in allen Variationen.


Dort kam ein Bus nach dem anderen, während wir dort herumstromerten. Etti und Andreas hatten auch ein Auto bekommen und waren schon da.
Wo die Touristenbusse nur vorbei fuhren, konnten wir anhalten, gefühlte 20 Mal bis zur Nordwestecke der Insel. Die Straße ging vom Aussichtspunkt oben weiter, dann runter bis zur Brücke, die wir von oben fotografiert hatten, in den Ort (Toilette nötig, Axel bekam deshalb einen prima Kaffee). 


Von dort ging es weiter mit Stops nach Varzea, dann erst mal nach links, dort könnte ja was Interessantes sein, was ebenfalls wieder tollste Fotos gab (Anmerkung: Sonne, blauer Himmel, blaues Meer, grüne Landschaft, glückliche Kühe, Bauern auf den Feldern, gelegentlich schwarze Lava sichtbar, die das ganze so fruchtbar macht, und es riecht gut....). 


Es sieht irgendwie aus wie in Irland. Von Ginetes sind wir dann wieder Richtung Norden weitergefahren. Zuerst dachten wir, wir machen unten in Mosterios Mittagspause, aber dann wollten wir doch mal ein paar Kilometer am Stück fahren und sind mit nur einem Halt an Pilar, dem nördlichsten Ort, vorbei durchgefahren bis nach Capelas. An der Strecke gibt es nur die eine Hauptstraße und eine Nebenstraße durch die Orte. Nach rechts ist nur Berg, nur Feldwege, wenn überhaupt.

Zu Capelas hatte ich mir aufgeschrieben: Fischerhafen. Deshalb sind wir erst mal dem Schild Port gefolgt. Hm, das war doch eher abenteuerlich. Es ging plötzlich in Windungen nach unten, rechts Fels, links Betonmauer und das ganze nur 2 cm breiter als unser Auto, wir blieben fast stecken.... Wenn da Gegenverkehr kommt?!? Unten war nur eine Möglichkeit zu drehen. Ein paar Fischer verstauten grade ihren Fang, so komische Hammerfische (die am Kopf breit sind) hatten sie dabei. Sie hatten zwei Schuppen für ihre Boote und waren mit 2 Autos unten. 6-8 Fischerboote standen malerisch herum. Nach uns traute sich noch ein Pärchen mit Mietwagen hierher.
Am Fels brannte ein Feuer, keine Ahnung, wieso. Da unser Auto daneben stand (keine andere Möglichkeit), roch alles erst mal geräuchert. Es kam niemand entgegen auf dem Weg nach oben! Puh! Und kein Kratzer mehr am Auto.
Dann brauchten wir mal eine Kleinigkeit zu essen. Gegenüber von einem Wal aus Stahl fanden wir eine kleine Snackbar oder so ähnlich. Die Bedienung machte uns zwei belegte Brötchen und wollte dafür 2,50 plus 1,20 für einen Latte Machiato, den sie falsch verstanden hatte, war auch egal, und wunderte sich, dass wir 5,- € bezahlen wollten. Trinkgeld war sie wohl nicht gewohnt.


Ein Stück weiter kam tatsächlich noch mehr City Center, was wir nicht wussten, sogar mit einem Spar.
Da es schon nach Mittag war, fuhren wir Richtung Ponta Delgada und waren irgendwie ganz schnell quer über die Insel. Es dauerte gefühlt nur ein paar Minuten, bis wir unser Schiff unten liegen sahen.
Auf einer Nebenstraße sind wir reingefahren und landeten mittendrin neben der Fußgängerzone. Die Autovermietung war nicht weit weg, eine Tankstelle gab es um die Ecke mitten in der Stadt, so dass wir noch Zeit hatten, den Ort zu entdecken. Gleich um die nächste Ecke war ein Souvenirladen, der sich durch herausragenden Service auszeichnete. Ich musste ja mal wieder ein paar Postkarten auf den Weg schicken. Briefmarken gab es auch, die Möglichkeit, auf der Ecke der Theke diese zu schreiben, und wir bekamen die Briefmarken noch mit Uhustick aufgeklebt (wenn auch auf dem Kopf). Lecken geht hier wohl nicht. Und da lassen konnten wir sie auch. Die sind hier auf Kreuzfahrer mit wenig Zeit eingestellt.
Nach einem Bummel durch die Straßen hatten wir noch einige Minuten Zeit, um im Einkaufszentrum gegenüber vom Anleger eine Kontaktaufnahme zu versuchen. Um einen Brunnen herum saß alles voll, wir dazu, sehr unbequeme Bank!!!, man sollte sich einen Kaffee gönnen. Von einem netten Deutschen neben uns, der darüber klagte, dass die Zinsen auf dem absoluten Tiefstand gesunken sind, bekam ich die Einloggdaten, sein Zugang enthielt aber einen Bindestrich zuviel. Man bekommt ein Zettelchen im Kleiderladen an der Ecke, außerdem wird es rotierend auf einem Bildschirm angezeigt. solmar@ptwifi.pt, Paßwort ist solmar – für die nächsten Besucher. Vielleicht gibt es in einem Jahr schon überall free wifi, lange kann’s nicht mehr dauern. 


Wir hatten unsere Ausgehzeit voll ausgenutzt. Die Kamera brauchte jetzt aber dringend Strom, beide Akkus leer.
Auf diese Insel müssen wir mal als Landurlaub!!
Kurz vor 5 kam die Durchsage vom Kapitän, dass wir 20° haben, morgen in ein Tiefdruckgebiet kommen, es könnte regnen und etwas wackeln.
Ausgeparkt wurde rückwärts mit Begleitboot, das uns mit Wasserfontänen zwischen den beiden Schiffen verabschiedete. Bevor wir drehten, fuhr es auch noch auf die gegenüberliegende Seite, für die rechten Balkonbewohner und machte weiter. Dazu gab es auch ein Verabschiedungs-Hupkonzert.


Ach ja, hatte ich schon erwähnt, dass unser übernächstes Schiff auch da ist? Das nächste wird die Viking Fähre, das momentan übernächste (in der Hoffnung, dass noch eins dazwischen kommt) ist die Norwegian Spirit, die ich morgens nicht bemerkt hatte, als sie kam, sondern ich habe sie erst hier daheim auf zwei Fotos im Hintergrund entdeckt. Man hat einen ganz schönen Tunnelblick!
Sie fährt bald nach uns, ebenfalls mit Wasserfontänen, die noch von weitem zu sehen sind. Axel macht Augenpflege, während wir an der schönen Insel entlang fahren; keinen Wal und keinen Delfin gesehen, aber viel Landschaft. Fast noch Sonnenbrand geholt. Man kann doch nicht in die Kabine auf der rechten Seite, wenn links noch Insel ist!
Rechts hinter uns fährt die Spirit und überholt uns im Lauf des Abends ganz langsam. Ist noch neben uns, als wir ins Bett gehen.
Zwei Amerikaner haben eine Insel auf der rechten Seite gesucht. Eben habe ich sie gefunden, im Dunst mit Fernglas. Sie heißt Santa Maria. Die anderen Azoreninseln liegen alle nördlich von Sao Miguel.
Die weißen Schaumkrönchen nehmen zu, es ist aber noch schön und warm. Hunger!
Heute ist keine Show, nur 2x Quiz um 19:45, wo wir aber Essen sind.


Essen: Wer Ente bestellt hatte, kam ganz schön ins Schwitzen. Sie müssen zu viele gebunkert haben, jeder bekam eine halbe! Mit einem Berg Reis darunter. Da blieb viel übrig. Ich hatte Probleme mit meiner normalen Portion, evtl. wegen einer Vorspeise. Das beschäftigt mich bis morgen.
In High Notes kann man schön sitzen und rausgucken, aber man wird von einer Seite tiefgekühlt. In den Pools sind immer noch Leute drin, der zweite Pool wird wieder gefüllt. Dann erwarten sie wohl doch nicht so viel Geschaukel.
Warum stehen auf der Royal Promenade einfach so zwei Security-Leute rum? Und auch oben am Pool immer? Was müssen die bewachen? Als Drohung, damit die Leute brav sind? Oder haben sie einfach nichts anderes zu tun an Seetagen?
Der Opa beschäftigt in Gedanken und es gibt mehrere Telefonate und wichtige Entscheidungen deshalb.

21.-23.4. die nächsten drei Seetage


21.4. Tag 8, vierter Seetag von 6.
Um 10 erst zum Frühstück, Manni und Co getroffen. Danach einschmieren und ein bisschen in der Sonne faulenzen und lesen bis zur Zeitumstellung (die vierte, langsam nervts). Jetzt sind wir näher an Azoren als an Bahamas.
Dann haben wir den Hundespaziergang rund gemacht, 45 Min. = 15 Runden. Dummerweise mit den falschen Schuhen, jetzt habe ich Blasen unter beiden Füßen.
Kurz was essen, das Frühstück war ja nach jetziger Rechnung erst um 11, dann duschen, auf den Balkon zum Lesen und tippen.
Balkonmöbel sind feucht und versalzen, da wird nicht so oft geputzt.
Die See sieht wunderbar aus, es rauscht schön, heute ohne Bauarbeiten, die man gestern gehört hat. Angenehme Temperatur, die Füße in der Sonne. Die Sonne reicht nicht so weit auf den Balkon.

Es schaukelt leicht hin und her wegen der Dünung, die man aber nicht sieht. Irgendwo hört man in der Kabine immer ein leises Knirschen und Knarzen, man merkt, dass es sich bewegt. Genau richtig.
Andere Kreuzfahrten wären jetzt grade fertig. Unsere hat noch nicht mal die Hälfte. Das hat was !!
Um 4 brauche ich mal einen Kaffee.
Ach ja, die Saure-Gurken-Zeit für die Amerikaner ist vorbei: Heute Abend um 6 wird das Casino geöffnet. Stimmt genau, sie haben eine Woche gebraucht. Es sollen einige Slot machines durch Spieltische ersetzt worden sein, weil die Chinesen lieber an Spieltischen spielen. Aber nur dafür so viel Ausfall? Später bemerken wir, dass der Teppich komplett neu ist und auch so riecht. Einige Automaten hatten wir am Kai während der Einschiffung auch stehen sehen.
 

Smart Casual, morgen auch noch mal. Dann werden wir an den Hafen-Tagen nur noch leger haben.
Unser Tisch ist schon wieder um 19:30 für uns bereit. Klasse. Es schmeckt wieder sehr lecker, wie IMMER. Andreas hatte den zweiten Steak-Misserfolg, hat aber diesmal nicht aufgegeben und ein besseres bekommen.
Durch die viermalige Zeitumstellung ist es lang hell, wie in Norwegen. Nach der Show strömten viele Leute nach draußen auf die Promenade, obwohl die Sonne schon weg war.
Show: Sie haben einen Alleinunterhalter nach dem anderen, sind alle in Nassau an Bord gekommen und gehen in Ponta Delgada wieder. Der von heute hatte eine supertolle Stimme, aber die Show gefiel mir weniger als gestern.
Um 22:15 startete auf der Promenade die 70er Jahre Party, zwei der Singers sangen 15 Min auf der Brücke, mit Unterstützung von mehreren Mittänzern. Sie warfen blinkende Ringe und T-Shirts in die Menge. Bis zu uns kam nichts, wir standen hinter dem Auto, aber es wurden wohl Ringe von vorne weitergeworfen, einer davon traf Hanne an der Stirn, zwischen den Augen, sie blutete. Das werden sie wohl nicht mehr machen. Wir sind dann nach hinten, um ein ruhigeres Plätzchen zu suchen, aber als dann die gut gecoverten Village People auftraten, musste ich doch mal schnell hoch, die Kamera holen.
Wir landeten unten in der Aquariumbar mit dem grünen Klavier, nur noch für ein kurzes Bier. Dann kamen die Berliner, und es wurde länger, wir sind um halb 1 in die Kabine.
 

Musik im Schiff:
Die Klassik Truppe Rosario Strings habe ich bisher noch gar nicht gehört. Die spielen irgendwie zu wenig, immer zu Zeiten, wo wir nicht da sind.
Riddim Wave am Pool, karibische Klänge.
Showband, super
BMW Trio zum Tanzen in Cleopatra
Atlantic Connection mit gelegentlichen Ungereimtheiten in High Notes.
Sänger Robbie McNay im Pub
Klavierspieler in Schooner Bar, zwei Henrys, einer davon singt nicht gut.

22.04.12 Sonntag, Tag 9, fünfter Seetag von 6

Langsam wäre ich mal reif für Internet.
Halb 9 aus Bett, wir müssen uns ja mal umstellen. Übermorgen holen wir um 9 schon ein Auto ab.
Heute kommt noch keiner, um den TV zu tauschen, bei Etti waren sie gestern auch noch nicht.
Eine Runde Promenade gefilmt und den ersten Kaffee geholt. Es sind schon ganz schön viele Leute unterwegs.
Frühstück um halb 10 ist ziemlich voll, internationaler Tisch, erst Montreal, Frau noch im Bett, dazu amerikanischer Italiener, Frau noch im Bett, dann kam amerik. Ehepaar aus Birmingham/Alabama, fast nur auf KFs unterwegs. Sehr gutes Gespräch, sogar politisch.
Um halb 11 war unser Mädchen auf unserem Balkon am Putzen und der Supervisor (männliches Ober-Zimmermädchen) bei der Kontrolle. Da haben wir ihr noch etwas Zeit gegeben und waren noch mal eine Runde auf der Promenade.
Um 11:30 sind wir raus zum Rundgang, es zieht ein bisschen, aber grade noch in kurzen Hosen möglich. Der Wind kommt heute von der anderen Seite entgegen.
Kapitän erzählt von partly cloudy, die sind auch rundherum zu sehen, und es wird schnell ganz bedeckt. Eine zeitlang habe ich vorne gelesen, Kopf im Schatten, Beine in der Sonne, aber trotz langer Hose wurde es kalt.
Heute haben wir mal einen ganzen vollen Tag ohne Stundenklau.
Die Sonne ist nur noch vorsichtig da, aber es ist die beste Atlantiküberquerung, die die meisten erleben (von den Wiederholungstätern).


Das Wetter ändert sich rapide, es wird grau, Wellen, feucht in der Luft, kein Horizont mehr. Kleine weiße Schaumkrönchen und das Schiffchen wackelt mehr. Wind 7 steht im TV, morgens war Stärke 3.
Von oben rausgucken ist sicher schön, aber oben (high notes) ist es eiskalt, trotzdem sind alle Aussichtsplätze besetzt. Und ab 5 ist wieder nur noch für Diamond. Dass die nicht alle erfrieren...
Wir haben draußen am Pooldeck unter Dach gesessen. Es war gar nicht kalt, wenig Leute unterwegs. Axel probiert mal das Internet für 15,-, es kostet tatsächlich nicht mehr, aber die Geschwindigkeit ist langsamer als früher mit Modem.... wenn’s überhaupt geht. Reicht für kurze Meldung in Facebook.
Abendessen: wie immer prima.
Show. Diesmal ein Zauberer, Carl Andrews, hat in Wien mal eine Meisterschaft in Fingerfertigkeit gewonnen. Der Typ war echt erstaunlich.
Dancing under the stars und das Buffet am Pooldeck fallen aus, da würde sich niemand wohl fühlen.
Noch ein Bier und einen Alkoholfreien, dann mal früher in die Kabine. Da haben wir mal Rosario Strings in Aktion getroffen, das sind zwei Chinesen mit Geige und Gitarre. Spielen prima.

23.04. Tag 10       6.Seetag am Stück

Um 6 wach, noch dunkel und müde, also umdrehen. Zum Frühstück ab halb 10 trafen wir Manni und Gudrun. Zuerst ein bisschen lesen an einem windgeschützten Plätzchen, um die Mittagszeit eine Dreiviertel Stunde Rundgang. Es war heute nicht so voll auf der Bahn. Vorne mal ordentlicher Rückenwind, der beschleunigt, nur noch 19°.
Die neue Buchung ist da, interessanter Reisepreis: pro Person 73.636,-. Ob € oder $ ist hierbei relativ wurscht. Hingegangen und gefragt, man kann ja nur noch mal eben so dazwischen, weil es überhaupt keine Termine mehr bei den beiden Damen gibt. Geändert auf 160,-, also 80 pro Person. Man sollte also nur einen bei der Buchung angeben, dann sind es nur 80,- € Anzahlung. Wir haben aber uns beide angegeben. So was weiß man nicht vorher, wenn es heißt: 80,- pro Kabine.
Fotos gekauft mit Gutschein, zwei Stück für 30$.
Ganz weit weg habe ich ein Frachtschiff entdeckt. Seit 5 Tagen das erste außer Horizont. Der ist übrigens gestern Abend wieder sichtbar gewesen, auch wenn’s kühl und grau war. Heute wieder partly cloudy mit schönem blauen Meer.
Um 14 Uhr sind wir zur kurzen (halbstündigen) Show der Sängerin Michelle Brown gegangen. Sie verriet, dass sie schwanger ist (glaubt mir jemand, dass ich das bei der ersten Show schon gedacht habe?). Vermutlich haben sie ihr jetzt diese Aufgabe aufgetragen, weil sie mit den anderen in den Shows nicht mehr so mithopsen darf. Es schien eine Premiere zu sein. Sie hat eine Wahnsinns-Stimme! Das können sie öfter machen.
Whitney Houstons „Allways love you“, oder Adele, einfach klasse. Standing ovations. 

Die Sonne scheint! „Unser“ Atlantikwetter! Tippen auf dem Balkon. Es raucht jemand in der Umgebung, mindestens 2 Zigaretten lang.
Beim Bingo um eine Kreuzfahrt machen wir nicht mit. Wäre ja schon fast Stress mit den Terminen.
Um 17:15 ist Iceshow für die C&A Members, wozu wir die Eintrittskarte verschlampert haben. Vermutlich weggeworfen mit anderem Papier. Wir sollen auch mit unserer Bordkarte rein können, sagte die Rezeption, was auch stimmte.
Es gab wieder jede Menge freie Getränke, als Häppchen frittierte Pute oder kleine Frühlingsrollen u.a..
Der Kapitän schaute auch vorbei und sagte ein paar nette Worte.
Die Show selbst war eine presentation: der Chef der Truppe, selbst verletzt, hat die einzelnen Eisläufer vorgestellt, jeder zeigte 1-2 Min ein paar Figuren.
Es dauerte insgesamt eine halbe Stunde und das Studio B war voller als voll. Vermutlich war dies das erste Mal, dass sie so was veranstaltet haben. Es schien noch neu.
Wir nähern uns der bewohnten Welt – bis 18:15 habe ich schon drei Frachtschiffe gesehen.
 

Show: Dean Christopher, A Tribute to Las Vegas, war nicht schön, er versuchte, Dean Martin und Co. nachzumachen. Bei Tom Jones gelang ihm das nicht, wir waren froh, als es auf halb 8 zuging und unser Essen wartete. Manche Amerikaner fanden das die beste Show. Wie verschieden doch die Geschmäcker sind.
Da Etti und Andreas heute ins Portofino sind, haben wir nicht auf unseren Tisch bestanden, der noch nicht fertig war, sondern wurden nach 10 Min Wartezeit mit anderen, diesmal Amerikanern, an einen Tisch gesetzt. Axel hatte Schwierigkeiten, sein Zeug zu essen, denn er wurde ständig gefragt, nachdem der Kaugummiausdrucksmensch in der Ecke als ziemlich erste Frage ganz direkt gefragt hat: What do you work?
Danach haben wir in der Cleopatra ein paar Tänze getanzt, es war noch nicht so voll, weil vor 10 Uhr, und sind relativ früh ins Bett. Auf dem Weg zur Kabine kam noch die Idee, wegen unserem Auto-Termin morgen um 9 das Frühstück in die Kabine zu bestellen, und wir hängten mal testweise einen Zettel an die Tür.
Axel meint, dass sechs Seetage doch nicht unbedingt sein müssen... (ich habe absichtlich keine Route mit 9 ausgesucht).
Jetzt ist sie schon vorbei, die lange Zeit NUR Schiff.