22.09.13

24.4. Di, Tag 11, Ponta Delgada


6:30 In der Umgebung geht eine Balkontür auf und es graut, da muss ich doch mal rausgucken. Land in Sicht! Er hat sie gefunden! (Oder der Autopilot). Der Kapitän hat gestern gesagt, falls wir heute Morgen kein Land sehen, wäre etwas schief gelaufen, oder so ähnlich. Kleiner Schelm.
Nach dem Duschen sind wir schon dicht dran. Normalerweise würde ich jetzt hoch gehen und wir hätten Stress mit dem Frühstück (was an diesem Morgen chaotisch gewesen sein soll!), aber heute warte ich in der Kabine auf Frühstück und gucke bei kühler Temperatur, wie wir näher kommen und langsam in den Hafen eindrehen.
Bestellt hatten wir für den Zeitraum 7 – 7:30, um 7:15 lüdelt das Telefon und es wird angekündigt, dass es unterwegs ist. Kam noch vor halb. Das Rührei war kalt, aber alles andere war sehr gut, nichts vergessen, ein schöner Obstteller, alles da.
Ein sehr gemütlicher Tagesanfang. Um 8:30 konnten wir weg. 

Da wir ganz zentral lagen, war der Weg nicht so weit, unsere Autovermietung war leicht zu finden. Michael und Angelika waren grade in Bearbeitung, sonst war niemand da, keine Wartezeit. Alles ging ruckzuck und nett, ihr war bewusst, dass die Zeit der Kreuzfahrer knapp ist. Wir hatten den Allerkleinsten bestellt und haben upgegraded für 5,- auf einen Fiesta.


Die Insel Sao Miguel:
Erinnert mich an Irland. Grün, grün, grün, und jedes noch in fünf Schattierungen...., wir haben Frühling und es blüht in rosa, rot und weiß, auch Strelizien, die Flamingoblumen, stehen überall herum. Und Kühe, aber keine Schafe. Es sind Traktoren unterwegs, Unimogs, Grasmäher und Grastransporte.

Wir fuhren am Flughafen vorbei Richtung Sete Cidades, bis zum Aussichtspunkt an den beiden Seen, den grünen und den blauen. Stimmt tatsächlich. Es war leicht bewölkt, die Wolken kamen vom Meer und zogen hoch, und verzogen sich dann auch. Wunderbare Aussichten. Und wieder grüns in allen Variationen.


Dort kam ein Bus nach dem anderen, während wir dort herumstromerten. Etti und Andreas hatten auch ein Auto bekommen und waren schon da.
Wo die Touristenbusse nur vorbei fuhren, konnten wir anhalten, gefühlte 20 Mal bis zur Nordwestecke der Insel. Die Straße ging vom Aussichtspunkt oben weiter, dann runter bis zur Brücke, die wir von oben fotografiert hatten, in den Ort (Toilette nötig, Axel bekam deshalb einen prima Kaffee). 


Von dort ging es weiter mit Stops nach Varzea, dann erst mal nach links, dort könnte ja was Interessantes sein, was ebenfalls wieder tollste Fotos gab (Anmerkung: Sonne, blauer Himmel, blaues Meer, grüne Landschaft, glückliche Kühe, Bauern auf den Feldern, gelegentlich schwarze Lava sichtbar, die das ganze so fruchtbar macht, und es riecht gut....). 


Es sieht irgendwie aus wie in Irland. Von Ginetes sind wir dann wieder Richtung Norden weitergefahren. Zuerst dachten wir, wir machen unten in Mosterios Mittagspause, aber dann wollten wir doch mal ein paar Kilometer am Stück fahren und sind mit nur einem Halt an Pilar, dem nördlichsten Ort, vorbei durchgefahren bis nach Capelas. An der Strecke gibt es nur die eine Hauptstraße und eine Nebenstraße durch die Orte. Nach rechts ist nur Berg, nur Feldwege, wenn überhaupt.

Zu Capelas hatte ich mir aufgeschrieben: Fischerhafen. Deshalb sind wir erst mal dem Schild Port gefolgt. Hm, das war doch eher abenteuerlich. Es ging plötzlich in Windungen nach unten, rechts Fels, links Betonmauer und das ganze nur 2 cm breiter als unser Auto, wir blieben fast stecken.... Wenn da Gegenverkehr kommt?!? Unten war nur eine Möglichkeit zu drehen. Ein paar Fischer verstauten grade ihren Fang, so komische Hammerfische (die am Kopf breit sind) hatten sie dabei. Sie hatten zwei Schuppen für ihre Boote und waren mit 2 Autos unten. 6-8 Fischerboote standen malerisch herum. Nach uns traute sich noch ein Pärchen mit Mietwagen hierher.
Am Fels brannte ein Feuer, keine Ahnung, wieso. Da unser Auto daneben stand (keine andere Möglichkeit), roch alles erst mal geräuchert. Es kam niemand entgegen auf dem Weg nach oben! Puh! Und kein Kratzer mehr am Auto.
Dann brauchten wir mal eine Kleinigkeit zu essen. Gegenüber von einem Wal aus Stahl fanden wir eine kleine Snackbar oder so ähnlich. Die Bedienung machte uns zwei belegte Brötchen und wollte dafür 2,50 plus 1,20 für einen Latte Machiato, den sie falsch verstanden hatte, war auch egal, und wunderte sich, dass wir 5,- € bezahlen wollten. Trinkgeld war sie wohl nicht gewohnt.


Ein Stück weiter kam tatsächlich noch mehr City Center, was wir nicht wussten, sogar mit einem Spar.
Da es schon nach Mittag war, fuhren wir Richtung Ponta Delgada und waren irgendwie ganz schnell quer über die Insel. Es dauerte gefühlt nur ein paar Minuten, bis wir unser Schiff unten liegen sahen.
Auf einer Nebenstraße sind wir reingefahren und landeten mittendrin neben der Fußgängerzone. Die Autovermietung war nicht weit weg, eine Tankstelle gab es um die Ecke mitten in der Stadt, so dass wir noch Zeit hatten, den Ort zu entdecken. Gleich um die nächste Ecke war ein Souvenirladen, der sich durch herausragenden Service auszeichnete. Ich musste ja mal wieder ein paar Postkarten auf den Weg schicken. Briefmarken gab es auch, die Möglichkeit, auf der Ecke der Theke diese zu schreiben, und wir bekamen die Briefmarken noch mit Uhustick aufgeklebt (wenn auch auf dem Kopf). Lecken geht hier wohl nicht. Und da lassen konnten wir sie auch. Die sind hier auf Kreuzfahrer mit wenig Zeit eingestellt.
Nach einem Bummel durch die Straßen hatten wir noch einige Minuten Zeit, um im Einkaufszentrum gegenüber vom Anleger eine Kontaktaufnahme zu versuchen. Um einen Brunnen herum saß alles voll, wir dazu, sehr unbequeme Bank!!!, man sollte sich einen Kaffee gönnen. Von einem netten Deutschen neben uns, der darüber klagte, dass die Zinsen auf dem absoluten Tiefstand gesunken sind, bekam ich die Einloggdaten, sein Zugang enthielt aber einen Bindestrich zuviel. Man bekommt ein Zettelchen im Kleiderladen an der Ecke, außerdem wird es rotierend auf einem Bildschirm angezeigt. solmar@ptwifi.pt, Paßwort ist solmar – für die nächsten Besucher. Vielleicht gibt es in einem Jahr schon überall free wifi, lange kann’s nicht mehr dauern. 


Wir hatten unsere Ausgehzeit voll ausgenutzt. Die Kamera brauchte jetzt aber dringend Strom, beide Akkus leer.
Auf diese Insel müssen wir mal als Landurlaub!!
Kurz vor 5 kam die Durchsage vom Kapitän, dass wir 20° haben, morgen in ein Tiefdruckgebiet kommen, es könnte regnen und etwas wackeln.
Ausgeparkt wurde rückwärts mit Begleitboot, das uns mit Wasserfontänen zwischen den beiden Schiffen verabschiedete. Bevor wir drehten, fuhr es auch noch auf die gegenüberliegende Seite, für die rechten Balkonbewohner und machte weiter. Dazu gab es auch ein Verabschiedungs-Hupkonzert.


Ach ja, hatte ich schon erwähnt, dass unser übernächstes Schiff auch da ist? Das nächste wird die Viking Fähre, das momentan übernächste (in der Hoffnung, dass noch eins dazwischen kommt) ist die Norwegian Spirit, die ich morgens nicht bemerkt hatte, als sie kam, sondern ich habe sie erst hier daheim auf zwei Fotos im Hintergrund entdeckt. Man hat einen ganz schönen Tunnelblick!
Sie fährt bald nach uns, ebenfalls mit Wasserfontänen, die noch von weitem zu sehen sind. Axel macht Augenpflege, während wir an der schönen Insel entlang fahren; keinen Wal und keinen Delfin gesehen, aber viel Landschaft. Fast noch Sonnenbrand geholt. Man kann doch nicht in die Kabine auf der rechten Seite, wenn links noch Insel ist!
Rechts hinter uns fährt die Spirit und überholt uns im Lauf des Abends ganz langsam. Ist noch neben uns, als wir ins Bett gehen.
Zwei Amerikaner haben eine Insel auf der rechten Seite gesucht. Eben habe ich sie gefunden, im Dunst mit Fernglas. Sie heißt Santa Maria. Die anderen Azoreninseln liegen alle nördlich von Sao Miguel.
Die weißen Schaumkrönchen nehmen zu, es ist aber noch schön und warm. Hunger!
Heute ist keine Show, nur 2x Quiz um 19:45, wo wir aber Essen sind.


Essen: Wer Ente bestellt hatte, kam ganz schön ins Schwitzen. Sie müssen zu viele gebunkert haben, jeder bekam eine halbe! Mit einem Berg Reis darunter. Da blieb viel übrig. Ich hatte Probleme mit meiner normalen Portion, evtl. wegen einer Vorspeise. Das beschäftigt mich bis morgen.
In High Notes kann man schön sitzen und rausgucken, aber man wird von einer Seite tiefgekühlt. In den Pools sind immer noch Leute drin, der zweite Pool wird wieder gefüllt. Dann erwarten sie wohl doch nicht so viel Geschaukel.
Warum stehen auf der Royal Promenade einfach so zwei Security-Leute rum? Und auch oben am Pool immer? Was müssen die bewachen? Als Drohung, damit die Leute brav sind? Oder haben sie einfach nichts anderes zu tun an Seetagen?
Der Opa beschäftigt in Gedanken und es gibt mehrere Telefonate und wichtige Entscheidungen deshalb.

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