22.09.13

25. + 26.4. Zwei Seetage


Unangenehme Nacht, mit Problemchen im Bauch, heute gibt’s nur zu Essen, worauf ich Lust habe, nicht mehr. Und das ist nicht viel.
Kühler, regnerisch, aber manchmal auch trocken, Frischluftsucher sind trotzdem oben unterwegs.
Vorsichtiges Frühstück, dann getippt, - der Tag gestern war toll -, während Axel die Leute beobachtet, wie sie ihr Goldkärtchen spazieren tragen – Zitat.
Kapitän erzählte von 16° und Wind von hinten, deshalb schaukelts nicht so sehr. Nebenbei macht er noch Werbung für die Ausflüge und den Fotoshop. Jeden Tag hat er einen schlauen Spruch des Tages dabei.
Wir stellen mal wieder die Uhr vor. Und dann müssen wir entscheiden: Mittagschläfchen oder die kurze Show von den Singers and Dancers um 13:30? Besser beides nacheinander! Die Show ging 50 Min und war sehenswert. Jeder der Tänzer und Sänger hatte 1-2 eigene Auftritte. Da kommt jeder mal mehr zur Geltung als nur im Team. Das sind alles Gute!
Nach Mittagsruhe, die nötig war, musste ich noch was zu Essen suchen, bevor wir um halb 5 uns für die Eisshow anstellten. Es war gar nicht viel Andrang und im hinteren Teil waren sogar viele Plätze frei. Um drei Uhr müssen sich die Leute ohne Karte fast um die freien Plätze geprügelt haben, jetzt war es kein Problem. Wir saßen direkt vorne Mitte, das war mal was. Gut ist auch weiter oben für die Übersicht.
Neben mir saß ein Brasilianer mit wenig Englischkenntnissen, aber er verdeutlichte mir, dass er schon zum dritten Mal in der Show ist. Dann ist klar, dass manche keine Karte bekommen haben. Doch wieso sind dann so viele Plätze frei? Seltsam.
Ice Odyssey: 10 oder 11 Darsteller, 45 Min Dauer, klasse Erlebnis. Sie haben einen Gaststar aus Las Vegas, die auch mit Reifen jonglierte.
Und obwohl Bodenfrost war und ich trotz Socken kalte Füße hatte, saßen da Leute in kurzen Hosen und Flipflops. Brrrrr.


Wir schaukeln gemütlich von links nach rechts. Eben ließ sich sogar mal die Sonne blicken. Rechts ist Windschatten. Wir haben noch ein Stündchen Zeit bis formal, die ersten müssen jetzt schon essen. Mein Magen drückt immer noch.


Show ist heute Abend mal nicht um 7 und 9, sondern um 9 und 10:30, Jonathan Kane, soll der beste Elton John Double sein. - Stimmt, ziemlich echt!
Da wir wieder (wieder bei formal!) warten mussten, ca. 20 Min., und alles irgendwie gestresst und langsamer ging, kamen wir erst nach der Hälfte zur Show.
Zum Essen gab’s Hummerschwänze, unser Kellner lieferte auch 2, wenn man wollte. Er bestellt einfach 2 Essen und tut einen Schwanz auf das andere Essen und schickt den Rest in den Abfall. So geht’s. Ich war noch vorsichtig und hatte noch mal Lachs. Der war lecker.
Unsere Kellner sind Dexter aus Indonesien, der in Barcelona drei Monate Urlaub antritt, und Zhenhua, spricht man Schengwa. Das meistgehörte Wort beim Abendessen, "Schengwa?". Die beiden arbeiten auch erst seit der vorherigen Cruise zusammen. So ganz doll lief es oft nicht, aber beide waren klasse.

Nach der Show sind wir kurz in die Kabine, auf das Handy gucken. Vorher kam ein Anruf von daheim, wieso er nicht kommt, und Axel musste deutlich klarmachen, dass es nicht geht. Das beeinflusst natürlich alles, der Urlaub ist gelaufen. Er wünscht, dass die Reise bald vorbei ist.
Noch ein Bier; im Pub besetzten 2 Frauen einzeln die 2 letzten Tische, weil angeblich noch jemand kommt, deshalb gingen wir mal gegenüber zur Sportsbar, da ist immer Platz und Aussicht zur Promenade. Es ist schon interessant, was hier für Gestalten rumlaufen! Alle Vernünftigen sind anscheinend im Bett oder woanders.
Der Laden gegenüber hatte Personalverkauf. Mindestens 5 Kochmützen und andere gingen nach 10 Uhr shoppen. Die Shops schließen für Paxe immer um 10 Uhr.
Zum ersten Mal trinke ich einen halben Cocktail im Bett, weil Axel mit seinem Bier schnell fertig war und weg wollte.
Morgen ist das Programm nicht so doll. Vielleicht probiere ich schon mal das Packen. Wer weiß, vielleicht verlässt mich mein Mann in Malaga?

26.4. Tag 13 See
Lange Wellen, relativ glatt, kühl. Voraus ist sogar ein Loch in den Wolken.
Genau als wir zum Frühstück gingen, standen die Handwerker vor der Tür, um den TV zu tauschen; als wir zurückkamen, war schon alles fertig und sie waren schon viel weiter vorne.
Danach sind wir eine knappe Stunde rundgelaufen, diesmal mit Jacke und bei schöner Auf- und Ab-Bewegung. Auf einer Toilette auf Deck 12 stand die Brühe bis zum Rand. Habe nebenan im Spa Bescheid gegeben, damit sie Handwerker rufen, bevor es überläuft. Dort saßen 4 Mädchen und warteten auf Kundschaft.
Als ich 1,5 Std. später wieder hin bin, war noch nichts gemacht, ein Putzmädchen lief herum und sagte, sie wollte jemanden anrufen. So was stelle ich mir schneller gelöst vor, wenn es kurz vorm Überlaufen ist. Vielleicht war die nur zum Bewachen dort abgestellt, weil es noch nicht zu reparieren war? Geschafft hat sie nämlich nix.
Ich habe die Kamera geholt und bin hoch, um die schöne Bewegung zu filmen. Es schaukelt so gemütlich rauf und runter, erstaunlich, dass man nicht mehr davon im Schiff merkt. Weit weg war auch ein Schiff zu sehen, dass mit uns auf die Meerenge von Gibraltar zu fuhr.
Axel hatte in der Zwischenzeit wieder mal telefoniert und kam hoch und sagte, der Papa ist heute Nacht gestorben, alles ist in die Wege geleitet, Erleichterung auf allen Seiten, (so geht’s ja auch nicht weiter und es war nichts mehr zu machen), Beerdigung ist am Mittwoch. Jetzt ist der Druck weg.
Mit Etti und Andreas im Windschatten gesessen, während sie uns wieder eine Stunde klauten, das war aber die letzte. Jetzt sind wir in deutscher Zeit.
Um 2 sind wir mal zum Essen, dann wieder Telefonate, Schläfchen, der Rest des Urlaubs kann normal weitergehen.
Um 4 zum Kaffee. Wie die Babys, alle zwei Stunden Fütterung.
Heute wurden von vielen eine Gruppe Wale gesehen, mehrmals und auf beiden Seiten des Schiffs. Wir waren leider woanders.

Draußen war fast gar nichts los, nur ein paar Unentwegte gingen in Jacken spazieren. Wir saßen ganz windgeschützt und fast alleine hinter der Skybar, lesen, gucken. Sehr angenehm, Urlaubsfeeling.
Die Sonne kam sogar raus. Das tolle Schaukeln wurde etwas weniger, die langen Wellen niedriger. Links waren 4 Schiffe in Sichtweite, und wir meinten, dass ganz weit weg Land zu sehen ist. Als uns um 6 ein paar Regentropfen aus einer dicken Wolke vertrieben, sahen wir im TV, dass es wohl stimmte, wir waren schon neben Portugal.
Nach ein paar Telefonaten waren wir wieder essen. Heute wurden wir sogar vom Kellner schon erwartet, er hatte momentan nur 2 Kunden. Was für ein krasser Gegensatz zu gestern!
Vorher hatten wir uns den ersten Teil der Broadway Rhythm & Rhyme Show angesehen, hinterher die ganze von ganz oben, für die Fotos. Teile kamen uns bekannt vor.


Ein Bier in der Sportbar. Ist kühl und unbequem, aber ruhig. Die Sessel in den anderen Bars sind auf jeden Fall bequemer.
In der Kabine finden wir einen Zettel vor, dass bei uns heute Nacht von 12 –6 Uhr Klo und Wasser abgestellt sind. Na, dann sollten wir mal gut durchschlafen....
Ob das Klo auf Deck 12 inzwischen gemacht ist?
Man hört wenig aus anderen Kabinen, aber heute Abend höre ich nebenan ständig jemand husten.
Schlafen ging nicht so gut; man sollte nicht spät viel Kaffee trinken. Gibraltar: Einmal ist eine kleine Stadt weit weg, einmal eine größere dichter zu sehen.

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