Als
ich zum ersten Mal rausgucke, ist der Horizont rot. Wow, das gibt ein
Sonnenaufgang! Also noch eine halbe Std. ausruhen, die ersten Fotos hinter der
Scheibe, dann bewaffnet vorsichtig nach draußen schleichen, weil das Schiff
etwas dreht. Axel schläft fest. Sonnenaufgang gefilmt und fotografiert. Yeah!
Guter Beginn für einen Tag.
Mann, ist das ein riesen Hafen! Zuerst dachte ich, wir drehen und fahren
rückwärts rein, wo schon Fähren und eine Silver-xy liegen, aber wir parken
gleich draußen neben einem großen Parkplatz. Es ist das Ford-Terminal, sie
haben hier eine Fabrik.
16°, tolles Wetter, partly cloudy angekündigt. Kaffee geholt, Rest eingetippt
im Bett mit Blick nach draußen auf Hafensilhouette mit 7 Frachtschiffen und
Kränen. An den Farben kann man sich nicht satt sehen, die Sonne steht noch
tief.
Der Kapitän macht eine schöne Ansage: Wir sollen um 4:30 zurück sein. Falls man
sich verspätet, soll man doch seinen Foto dabei haben, dann kann man das schöne
Schiff im Ganzen fotografieren....
Wir liegen jwd, hier muss es einen Shuttle geben.
Die Adventure ist erst für heute Mittag angekündigt, sie fährt sicher an
unserem Balkon vorbei. Da sind wir vermutlich nicht da....
Halb 9 zum Frühstück, eine Stunde später raus. Diese Idee hatten leider viele.
Es gibt natürlich einen Shuttlebus, der ist sogar kostenlos, aber es ist keiner
da und die Schlange wird schon in zweiter Reihe aufgestellt, weil es so viele
sind. Only 15 Minutes... spanische Minuten, meinte jemand.
Das Paar hinter uns überlegte, ob sie ein Taxi nehmen, da haben wir uns einfach
angeschlossen. Soll 10,- kosten, am Ende sind es 16,- und er bekommt 20,-, das
war ok für 4 Leute.
Unser Vorhaben war das Aquarium, das größte Europas, ich wäre gerne um 10 Uhr
vor der Tür gewesen. Da es nah am Hafen liegt, habe ich mir über die restliche
Stadt überhaupt keine Gedanken gemacht und noch nicht mal einen Plan angeguckt
(völlig untypisch für mich). Stadtmitte konnte ja prinzipiell nicht so falsch
sein, und wir hatten uns ja einfach angehängt. Der Fahrer sagte, das Aquarium
wäre ca. 5 Min. weit weg. Vermutlich meinte er Autominuten. Die Angabe der
Richtung stimmte jedenfalls. Auf diesem Weg (von Placa Reina durch die Str. La
Paz) kamen uns Leute aus dem Shuttlebus entgegen, so dass wir erfuhren, von wo
aus er zurückfährt, und eine Tourist Info war gleich da für einen Stadtplan. Da
fehlte allerdings ein Stück zwischen der Vorder- und der Rückseite...
Die Shuttlefahrer waren total uninformiert, mehrere fragten mich, wo ich den
Plan her hätte.
Wir sind schön spazieren gegangen, das Wetter war absolut top, zum ehemaligen
Fluss, der nach einer heftigen Überschwemmung in 1957 in den 60er Jahren zur
Grünanlage mit Sportmöglichkeiten umfunktioniert wurde.
Daran entlang, mitten drin weiter, unter mindestens drei Brücken durch, von
weitem sahen wir dieses Gebilde, das man von überall her sehen kann. Aus der
Nähe sieht es noch toller und moderner aus! Leider stand da aber Museum of Arts
dran. Hm, das war es noch nicht. Aber es war ein wunderbar blauer Himmel,
angehende 20° und die Spanier auch langsam erwacht und unterwegs.
Es folgten
die weiteren Gebäude des Komplexes, der sich „Stadt der Kunst und der
Wissenschaft“ nennt, man kam sich vor wie in einer Weltraumstadt. Bloß die kleinen
schnellen Fliegerchen fehlten. Das Aquarium rückte zwar näher, aber im Gefühl
schon in weite Ferne...
Ab dem zweiten Gebäude waren Hinweisschilder mit Minutenangaben, wie lange man
noch bis dorthin braucht. Eine tolle Brücke, die Agora (Versammlungshalle), und
Massen von Spaniern, die in die gleiche Richtung liefen. Inzwischen war schon
halb 12. Was ich vermutet hatte: Am Aquarim L’Oceanografic gab es ewig lange
Schlangen am Kassenhäuschen und am Eingangstor. Nee, kannste vergessen. Wir
müssen noch mal hier her. Aber der Spaziergang war trotzdem schön und brachte
sicher viele super Fotos ein. Der Fotograf war jedenfalls begeistert.
Es gab ursprünglich keinen Plan B, aber der war sofort da, als wir einen
Hoppelbus vorbeifahren sahen. Erst noch ein Klo suchen, was nicht innen drin
ist... eine spanische Wachfrau wies mir freundlich den Weg in die Tiefgarage
bei Parkplatz E. Aber auch wieder nur auf Spanisch, obwohl sie sicher noch
keine 30 war. Lernt man in Spanien keine Fremdsprache?
Wir fanden die Haltestelle für den Bus ein paar Meter weiter; bei so einer
Attraktion muss es ja eine geben. Und beschlossen zu warten, weil der nächste
erst in einer halben Stunde angekündigt war. Das war eine gute Idee, denn die
nächste Haltestelle hätten wir zu Fuß nicht erreicht, und es dauerte nicht mal
eine Banane lang, bis der nächste kam. Dann bekamen wir auch noch oben einen
Platz, weil jemand ausstieg. Klasse Timing!
Wir fuhren die halbe blaue Linie mit richtig guter deutscher Erklärung bis zum
Reina-Platz, dem Anfang. Menschenmassen!!! Kaum ein Durchkommen. Einmal um den
Block rum kamen wir doch zum Mägges wegen Internet. Für die Toilette steht ein
Code auf dem Kassenbon. Gegessen, Computer ausgepackt und online bei Airberlin
eingecheckt, Sitzplätze reserviert (dummerweise für BCN auf der falschen
Seite), kann aber nicht drucken, wie geht das morgen?
Dann sind wir zum Bus, um die rote Runde zu fahren. Es war auch schon halb 2.
Wieder mal kam der Bus genau für uns wie bestellt und es war noch keine
Schlange!
Inzwischen knallte die Sonne ganz ordentlich. Als wir hier den deutschen Kanal
einstellten, stimmte gar nix. Das war genau die Hälfte der Tour weiter. Auf
englisch stimmte es, ich schaltete um, Axel zog den Stecker.
Um 3 waren wir
zurück und mein Mann hatte Heimweh. Er wäre am liebsten sofort mit dem Taxi zum
Schiff. Ich habe aber den Shuttlebus vorgeschlagen, wir wissen ja, wo und es
ist noch 1,5 Std. Zeit! (Wir sollten spätestens um halb 5 zurück sein!). Aber
das Pferd zog zum Stall, dass ich kaum hinterher kam. Als wir den Platz
erreichten, uns an die Schlange dort anstellten, er vier RCI-Angestellte sah,
inkl. 3 und 4-Streifige aus dem Hotelmanagement, war er beruhigt. Der Bus kam
rel. schnell.
Wo ist die Adventure? Die muss doch irgendwo sein? Gefunden hinter einem
Containerschiff, als wir an der Voyager ankamen. Die hatten es wohl näher als
wir.
Was essen, ausruhen (Axel), aufräumen (ich), packen mit der Abfahrt dazwischen.
Die war aber unspektakulär, wir parkten ja schon in Fahrtrichtung.
Als der erste Koffer nach Gefühl gefüllt war, staunten wir: 20,1 kg. Prima.
Der andere ist schon kurz davor und wir haben noch ca. 3 kg an Kleidung
einzupacken. Allerdings hat Axel sich hier im Urlaub von einigen
Kleidungsstücken getrennt und weggeworfen, 1 Jeans, Unterhemden, Hemden, das
waren auch ein paar nützliche Kilo.
Und obwohl nur wenig zugelassen war, hatte ich doch mehr dabei als benutzt. Was
bei Cunard semi ist, ist hier formal, da war das Abendkleid überflüssig, das
Kostüm mit 2 Blusen hätte auch gereicht.
Kurze Pause zum Aufschreiben, fertigmachen, Gutscheine eintüten, Fragebogen
ausfüllen, essen gehen.
Ich habe einfach bei Claudia an der Mytime-Anmeldung gefragt: Die Gutscheine,
die man den einzelnen Kellnern in die Hand drückt, werden gleichmäßig auf alle
verteilt. Da kriegt nicht einer mehr und einer weniger. Wie der nette junge
Mann hieß, der an der Anmeldung die langen Schlangen vom Anfang in den Griff
bekam, weiß ich leider nicht.
Und wer der Headwaiter ist (der ja auch ein Stückchen von unserem Trinkgeld abkriegt),
wurde mir erst bei diesem letzten Essen bewusst.
Show: ein BMX-Akrobat,
Rob Alton.
Ein Stück vom Film, der
während der Cruise gedreht wurde, wurde gezeigt. Die Crew wurde beklatscht.
Noch ein Bier im Pub. Es wurde immer lauter, dann waren die besonderen Biere
für Axel leer. Ich hatte nur noch Lust auf antialkoholisch.
Koffer fertig gepackt – der Hammer: er hat auch 20 kg! (Da hatten wir ja schon
mal 30 drin...). Dazu noch 2 Rucksäcke, die bis zum Rand voll sind.
Auf der TV Route sieht man, dass wir um 11 schon die halbe Strecke geschafft
haben. Der Fernseher geht übrigens nur unsicher durch den Satellit. Oft kleine
Ausfälle.
Noch ein paar Anmerkungen:
In der Bücherei gab es ein Regal für deutsche Bücher – das war leer. Habe es
nicht gebraucht, habe 3 Magazine und 1,5 Bücher geschafft und das eine dort
ausgesetzt. Das war gleich verschwunden.
Wir haben es nicht geschafft, im Johnny Rockets zu essen! Unglaublich. Aber
mittags passte nicht viel rein, noch dazu, wo ständig eine Stunde geklaut wurde,
und auf das leckere gemütliche Abendessen wollten wir deswegen nicht
verzichten. Nächstes Mal...
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